Viele im Verlauf der bisherigen Diskussion vorgebrachte "Argumente" hinsichtlich unserer Verkehrssituation sind schlicht keine Argumente im eigentlichen Sinn. Denn ihnen fehlt jede Grundlage oder sachliche Begründung. Dabei wird gerade von denen, die solche "Argumente" vorbringen immer wieder die "Sachlichkeit" in der Diskussion betont.
Man kann bzgl. des Themas Verkehr verschiedene Bereiche betrachten, was wir im Folgenden tun möchten.
Schopp liegt ca. 13 Kilometer von Kaiserslautern entfernt.
Daran ändert sich nichts - egal zu welcher Verbandsgemeinde oder welchem Landkreis wir politisch gehören!
Menschen, die Unruhe und Unsicherheit streuen, indem sie bei einem Kreiswechsel negative Folgen bzgl. der Nähe zur Stadt Kaiserslautern ins Feld führen verkennen diese Situation völlig.
Wie ist es nun mit der Nutzung der Schulen, Freizeiteinrichtungen etc.?
Was bitte soll sich daran ändern? Wird irgendwer bei der Einfahrt in die Stadt auf seine Herkunft kontrolliert? Natürlich nicht! Jeder Schüler ist den Schulen willkommen, jeder Kunde den Supermärkten, der Mall oder allen anderen Geschäften. Natürlich kann auch ein Bürger des Kreises Südwestpfalz, der Stadt Kusel oder der Stadt München jederzeit das Pfalztheater besuchen, die Waschmühle oder das MonteMare.
Selbstverständlich kann jeder arbeiten wo immer er möchte oder eben Arbeit findet - das hat mit der Kreiszugehörigkeit ebensowenig zu tun. Einschränkungen muss auch niemand fürchten - immerhin arbeiten ja auch heute viele Schopper z.B. bei Tehalit in Heltersberg (Kreis Südwestpfalz) ohne deswegen irgendwelche Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Dies wird übrigens schon durch unser Grundgesetz garantiert!
All diese Dinge werden sich in keinem Fall ändern - sind also kein Argument für oder gegen einen Kreiswechsel!
Gesetzt den Fall Schopp würde (zusammen mit den anderen Gemeinden aus KL-Süd) Teil einer vergrößerten VG Landstuhl. Wie gestalten sich die Fahrwege zu den anderen Gemeinden der neuen VG?
Zu den Orten der bisherigen VG KL-Süd ändert sich ja nichts. Daher lassen wir diese außer Acht.
Wenn Sie die nebenstehende Grafik anklicken, können Sie die Entfernungen in der Übersicht sehen. Basis für die Erstellung waren Eingaben der Ortsnamen bei GoogleMaps (jeweils ohne Straßennamen).
Die Entfernungen sind teilweise recht erheblich. Gerade zum Verwaltungssitz Landstuhl! Und: Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es quasi keine - zumindest keine, die man wirklich nutzen kann, ohne sich für die Fahrt Urlaub zu nehmen.
Für den Fall, dass Schopp in die VG Waldfischbach-Burgalben aufgenommen wird, sehen die Entfernungen zu den anderen verbandsgemeindeangehörigen Gemeinden deutlich geringer aus. Bis auf Höheinöd liegen alle Orte sogar näher als die nächste Gemeinde in der VG Landstuhl (Bann)! Die rechte Grafik zeigt diese Entfernungen im Überblick (anklicken zum Vergrößern).
Außerdem: Zwei Ortschaften, inklusive dem Verwaltungssitz Waldfischbach-Burgalben, sind per Bahn von Schopp aus zu erreichen. Dazu mehr im nächsten Unterpunkt.
Es werden immer wieder die Entfernungen zu den VG-Verwaltungen oder auch Kreisverwaltungen als Argument eingebracht. Das kann man durchaus tun. Allerdings kann man nicht auf der einen Seite sagen, durch neue Technologien, Online-Verfahren und Sprechstunden vor Ort würden manche Entfernungen unwichtig werden, weil man diese nur noch selten zurücklegen müsse - und auf der anderen Seite dann aber doch Entfernungen zu anderen Verwaltungen als Argument gelten lassen (natürlich dann, wenn es gerade in die eigene Argumentation passt).
Entweder gelten alle Entfernungen zu allen Verwaltungssitzen - oder eben gar keine!
Machen Sie sich selbst ein Bild und bilden Sie sich eine Meinung:
Verbindungen zu den Verbandsgemeindeverwaltungen
| KL-Süd | Landstuhl | Waldfischbach-Burgalben | |
| Entfernung (kürzeste Verbindung ab Schopp Ortsmitte über die Straße)* | 12,3 km | 18,6 km | 10,5 km |
| Fahrzeit mit PKW (ohne Verkehrsaufkommen)* | 13 min | 20 min | 11 min |
| Verbindung mit öffentl. Verkehrsmitteln** |
Zugfahrt Schopp nach KL Hbf: 13min + 9min Fußweg zur Verwaltung = |
google maps zeigt keine Route für öffentliche Verkehrsmittel an! (lt. Bahn.de insges. Reisezeit ab Schopp Bf mit Bus und Bahn 1:32h) |
Zugfahrt Schopp nach WfB: 11min + 5min Fußweg zur Verwaltung = |
Verbindungen zu den Kreisverwaltungen
| Kaiserslautern | Südwestpfalz | |
| Entfernung (kürzeste Verbindung ab Schopp Ortsmitte über die Straße)* | 14,7 km | 22,3 km |
| Fahrzeit mit PKW (ohne Verkehrsaufkommen)* | 17 min | 20 min |
| Verbindung mit öffentl. Verkehrsmitteln** |
Zugfahrt Schopp nach KL Hbf: 13min + 10min Umsteigzeit zum Bus + 9min Busfahrt zur Maxstr. + 3min Fußweg zur Verwaltung (lt. Bahn.de insges. 0:36h) |
Zugfahrt Schopp nach PS Hbf: 29min + …. (lt. Bahn.de insges. Reisezeit mit Bus und Bahn 1:22h) |
* Entfernungen und Fahrzeiten ermittelt mit google maps
** lt. Bahn.de - Zeiten jeweils angegeben ab Bahnhof Schopp
Zusammenfassung:
Die Entfernung zur Kreisverwaltung Südwestpfalz ist natürlich etwas größer als zur Verwaltung in Kaiserslautern - aber bei der Fahrzeit macht es sagenhafte drei Minuten aus! Wenn im Stadtgebiet KL ordentlich Verkehr ist, kann es durchaus sein, dass man sogar schneller in Pirmasens ist! Und mal ehrlich: Meistens ist es zu den Uhrzeiten, wo man Zeit hat zur Verwaltung zu fahren recht verstopft in der Stadt. Von der Suche nach Parkplätzen (und deren Kosten) mal ganz zu schweigen.
Der Punktsieg bei den VG-Verwaltungen geht in allen Kategorien ganz klar an Waldfischbach-Burgalben! Entfernung, Fahrzeit und Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind hier einfach unschlagbar.
Und noch etwas: Wenn ins Feld geführt wird, dass man in KL ja mal in der Mittagspause in die Verwaltung gehen könnte, gilt das nur für diejenigen Schopper die in der Kernstadt selbst arbeiten. Schon von Opel aus ist das völlig unmöglich! Alle Schopper, die in Heltersberg oder sonstwo im Kreis Südwestpfalz oder sogar nur im Kreis Kaiserslautern arbeiten, werden von den Menschen, die solche Argumente anbringen, völlig ignoriert. Ist das fair? Wieviel Prozent der Schopper arbeiten denn in der Kernstadt? Es ist zu bezweifeln, dass dies eine Mehrheit der Schopper ist.
Außerdem: Wenn man Mittagspause hat, haben die Verwaltungen dies gewöhnlich auch! Wenn man Feierabend hat ist das bei den Verwaltungen genauso (außer donnerstags) (Schichtarbeiter mal ausgenommen).